Zwischen Dunkelheit und Licht entfalten sich Graubereiche als Territorien des Ungewissen.
Im Winter, wenn die Sonne tief steht und die Dämmerung die Konturen verwischt, entstehen Zwischenzustände: Ein gedämpftes Tempo, eine unterkühlte Schwellenzeit, in der sich Dunkelheit und Nässe verbinden. Dieses diffuse Licht transformiert Grautöne zu Bereichen des Imaginären – Räume, die zwischen Präsenz und Abwesenheit oszillieren.
Die Ausstellung GRAUBEREICHE versammelt Positionen aus Zeichnung, Objekt und Fotografie, die zwischen Schwarz und Weiß ein Spannungsfeld erzeugen. Hier wird Grau nicht als Mangel oder Leere verstanden, sondern als ein Feld der Differenz, das Endlichkeit dehnt und Raum für Reflexion, Unsicherheit und Sehnsucht öffnet.
Acht Künstler:innen aus den Ateliers an der Schulenburger Landstraße in Hannover-Hainholz bringen ihre individuellen Perspektiven in diesen Schwebezustand ein. Ihr Arbeitsumfeld – ein urbanes Geflecht aus Industrie, Wohnraum, Brachen, Asphalt und Backstein – bildet selbst einen Graubereich. Die hier entstandenen Werke befragen das Dazwischen, machen fließende Grenzen sichtbar und setzen das Grau als offenes Möglichkeitsfeld in Szene.